(Isabel Hoffmann)
Simulator Sickness/ Motion Sickness
Unter Motion Sickness oder Simulator Sickness (dt. ‚VR-Krankheit‘) versteht man eine Übelkeit, die bei Nutzerinnen und Nutzern von Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR) und 360° Medien entstehen kann, wenn die Bewegungen des Körpers nicht exakt mit den visuellen Eindrücken übereinstimmen und Distanzen über-, beziehungsweise unterschätzt werden (vergleiche Dörner et al. 2013: 55–56.; Engelmann 2018: 35; Lappe, Jenkin & Harris 2007: 36). In Bezug auf das Embodied Cognition Forschungsparadigma könnte man auch formulieren: Körper, Umwelt(-reize) und Kognition sind nicht im Einklang, was zu einer kognitiven Überlastung führt, die psychische und physische Folgen haben kann. Bei der Nutzung von AR ist das Risiko deutlich geringer als bei VR und kaum öffentlich diskutiert, da die reale Welt stets als Bezugspunkt erhalten bleibt. Man sollte sich jedoch bei langfristiger Nutzung der möglichen gesundheitlichen Folgen bewusst sein (Sevinc 2018: 57; Zobel et al. 2018: 133–134).
Literatur
- Dörner, Ralf; Broll, Wolfgang; Grimm, Paul & Jung, Bernhard (2013), Virtual and Augmented Reality (VR/AR). Grundlagen und Methoden der Virtuellen und Augmentierten Realität. Berlin/Heidelberg: Springer Verlag.
- Engelmann, Nikolayi (2018), Virtual Reality Gaming. Potential der Technologie für die Welt der digitalen Spiele. Baden-Baden: Tectum.
- Lappe, Markus; Jenkin Michael & Harris, Laurence (2007), Travel distance estimation from visual motion by leaky path integration. Experimental Brain Research 180, 35–48.
- Sevinc, Sinan (2018), Augmented Reality im Journalismus. Inhaltlicher Mehrwert und Potenziale einer innovativen Medientechnologie. Baden-Baden: Nomos.
- Zobel, Benedikt; Werning, Sebastian; Metzger, Dirk & Thomas, Oliver (2018), Augmented und Virtual Reality: Stand der Technik, Nutzenpotenziale und Einsatzgebiete. In: Witt, Claudia de & Gloerfeld, Christina (Hrsg.), Handbuch Mobile Learning. Wiesbaden: Springer, 123–140.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 9 Grundlagen der Medienwissenschaft und Mediendidaktik der Multilingua Akademie)