(Ruth Albert & Patricia Boos)
Transcription
Beim Transkribieren setzt man gesprochene Sprache in schriftliche um. Dies erfolgt heute meist mit Unterstützung von Software wie beispielsweise EXMARaLDA (Extensible Markup Language for Discourse Annotation) oder PRAAT. Ziel einer Transkription ist, die flüchtige gesprochene Sprache und ihre typischen Phänomene (turn-taking, Pausen, Intonation, Reparaturen, begleitendes para- und nonverbales Verhalten etc.) dem Forschungsaspekt angemessen „auf Papier“ festzuhalten und somit für Analysen zugänglich zu machen. Angemessen bedeutet, dass die Transkription den untersuchten Aspekten und der dafür erforderlichen Genauigkeit angepasst sein sollten. Für ein phonetisches Forschungsprojekt benötigt man ein lautschriftliches Verfahren, für eine semantische Analyse eher nicht. Dabei können verschiedene Transkriptionssysteme verwendet werden, wie zum Beispiel HIAT (Halbinterpretative Arbeitstranskription), das sich der aus der Musik bekannten Partiturschreibweise bedient, um die Synchronizität des Sprechens abzubilden, oder GAT 2 (Gesprächsanalytisches Transkriptionssystem 2).
Literatur
- Albert, Ruth & Marx, Nicole (2014), Empirisches Arbeiten in Linguistik und Sprachlehrforschung. Anleitung zu quantitativen Studien von der Planungsphase bis zum Forschungsbericht (2. überarbeitete Auflage). Tübingen: Narr.
- Dittmar, Norbert (2009), Transkription. Ein Leitfaden mit Aufgaben für Studenten, Forscher und Laien. Wiesbaden: VS.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 3 Propädeutikum wissenschaftliches Arbeiten der Multilingua Akademie)