(Jörg Roche)
Sinus Study
Die Sinus-Studie zeigt eine vielfältige und differenzierte Milieulandschaft der Migrantenpopulation in Deutschland: insgesamt acht Migranten-Milieus, die sich in Bezug auf den sozialen Status und die damit verbundenen Wertvorstellungen, Lebensstile und ästhetischen Vorlieben unterscheiden. Die Einteilung der Milieus erfolgt nicht nach globalen ethnischen Merkmalen. Dadurch wird die Ausbildung gemeinsamer lebensweltlicher Muster bei Migranten aus unterschiedlichen Herkunftskulturen (Ethnien) deutlich. Die Sinus-Studie zeigt, Menschen des gleichen Milieus mit unterschiedlichem Migrationshintergrund verbindet mehr miteinander als mit Landsleuten aus anderen Milieus. Der Integrationsgrad in die Zielgesellschaft steht demnach in Zusammenhang mit der Bildung und der sozialen Herkunft: Je höher das Bildungsniveau und je urbaner die Herkunftsregion, desto leichter und besser gelingt die Integration in die Aufnahmegesellschaft. Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit, Religion und Zuwanderungsgeschichte beeinflussen die Alltagskultur, sind letzten Endes aber nicht milieuprägend und identitätsstiftend für das Milieu. Höher entwickelte Sprachkompetenzen korrelieren mit einem höheren Grad der Integration in die Zielgesellschaft.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 4 Mehrsprachigkeit und Sprachenerwerb der Multilingua Akademie)