Schwel­len­ni­veau

(Jörg Roche)

Thres­hold Level

Der Gemein­sa­me Euro­päi­sche Refe­renz­rah­men (GER) dien­te als Vor­la­ge für alle euro­päi­schen Fremd­spra­chen­cur­ri­cu­la und mitt­ler­wei­le auch für vie­le Cur­ri­cu­la für Deutsch als Zweit­spra­che. Das pro­mi­nen­tes­te dar­un­ter ist das Rah­men­cur­ri­cu­lum für Inte­gra­ti­ons­kur­se, (BAMF 2017) das Migran­tin­nen und Migran­ten Kennt­nis­se der deut­schen Spra­che und Kul­tur bis auf Niveau B1 ver­mit­teln will. Die­ses Niveau wird im GER als das Schwel­len­ni­veau (thres­hold) bestimmt, das zur Bewäl­ti­gung des All­tags und zur gesell­schaft­li­chen Teil­ha­be und somit zur Inte­gra­ti­on in eine Sprach­ge­mein­schaft (im Fall des Rah­men­cur­ri­cu­lums für Inte­gra­ti­ons­kur­se) vor­aus­ge­setzt wird. Die Kom­pe­tenz­be­schrei­bun­gen aus dem Gemein­sa­men Euro­päi­schen Refe­renz­rah­men die­nen folg­lich auch der Zer­ti­fi­zie­rung von Sprach­kennt­nis­sen. Im Fall des Inte­gra­ti­ons­kur­ses wer­den durch das Bestehen des „Deutsch­test für Zuwan­de­rer“ (kurz: DTZ) Deutsch­kennt­nis­se auf dem Niveau B1 oder A2 aner­kannt. Auch die meis­ten inter­na­tio­na­len Sprach­prü­fun­gen wer­den auf der Grund­la­ge der Kom­pe­tenzbeschrei­bun­gen des GER ent­wi­ckelt. Die Annah­me von Schwel­len­ni­veaus fin­det sich bereits in Vor­läu­fern des GER und in der Mul­ti­l­in­gua­lis­mus-For­schung der 1970er und 1980er Jah­re und hat damals unter ande­rem den mut­ter­sprach­li­chen För­der­un­ter­richt begründet.

Lite­ra­tur

(Mehr zu die­sem The­ma im Modul 5 Spra­chen­leh­ren der Mul­ti­l­in­gua Aka­de­mie)

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