(Ruth Albert)
Reliability
Reliabilität ist ein zentrales Gütekriterium für (empirische) Untersuchungen. Es besagt, dass ein Untersuchungsverfahren verlässlich ist, wenn bei einer Wiederholung unter denselben oder sehr ähnlichen Umständen (Untersuchungssetting) dasselbe Ergebnis erzielt werden könnte.
Ein Beispiel: Wenn man untersucht, ob tunesische Deutschlerner eher ihre Französisch- oder eher ihre Englischkenntnisse nutzen, wenn sie nach deutschen Wörtern suchen, die ihnen auf Anhieb nicht einfallen, dann sollten sich die Ergebnisse der Deutschlerner im ersten Studienjahr der Universität A nicht wesentlich von denen der Deutschlerner im ersten Studienjahr der Universität B unterscheiden, wenn ihre Vorbildung und der von ihnen besuchte Unterricht ähnlich sind. Wenn sie sich stark unterscheiden, fehlt es dem Untersuchungsverfahren offensichtlich an angemessener Reliabilität.
Weitere wichtige Gütekriterien sind unter anderem die Objektivität und Validität.
Literatur
- Albert, Ruth & Marx, Nicole (2014), Empirisches Arbeiten in Linguistik und Sprachlehrforschung. Anleitung zu quantitativen Studien von der Planungsphase bis zum Forschungsbericht (2. überarbeitete Auflage). Tübingen: Narr.
- Grotjahn, Rüdiger (2008), Tests und Testaufgaben: Merkmale und Gütekriterien. In: Tesch, Bernd; Leupold, Eynar & Köller, Olaf (Hrsg.), Bildungsstandards Französisch: konkret. Sekundarstufe I: Grundlagen, Aufgabenbeispiele und Unterrichtsanregungen. Berlin: Cornelsen, 149–186.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 3 Propädeutikum wissenschaftliches Arbeiten der Multilingua Akademie)