(Silva Ladewig)
Field of Modern Gesture Studies
Die moderne Gestikforschung ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, in dem unterschiedliche disziplinäre Perspektiven auf Sprache und Gesten (gestische Darstellungsweisen) formuliert werden. Gemein ist allen Ansätzen, dass Rede und Geste als miteinander verbunden und integrativ angesehen werden (Rede-Geste-Integration) (McNeill 1985; Kendon 1980). Untersuchungsgegenstände bilden unter anderem die Korrelation von Körperbewegungen mit Mustern des Redestroms, die Distribution semantischer Information über die verschiedenen Ausdrucksmodi, die syntaktische Integration von Gesten in die Äußerung, die neurologische Fundierung von Rede und Gesten, der Gebrauch von Gesten bei nicht-humanen Primaten, die Schnittstelle von Gesten und Gebärden und damit auch sprachevolutionäre Gesichtspunkte, kulturelle Unterschiede im Gestengebrauch, der Erst- und Zweitspracherwerb von Sprache und Gesten sowie die kognitiven Grundlagen von Rede und Geste.
Literatur
- McNeill, David (1985), So you think gestures are nonverbal?, Psychological Review, 92(3), 350–371.
- Kendon, Adam (1980), Gesticulation and speech: two aspects of the process of utterance. In: Mary R. Key (Hrg.), Nonverbal Communication and Language. The Hague: Mouton, 207–227.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 2 Kognitive Linguistik der Multilingua Akademie)