(Jörg Roche)
Als Lingua Franca bezeichnet man eine internationale Verkehrssprache, wie heute verbreitet das Englische. Im 18. Jahrhundert galt Lingua Franca noch als eine romanische Pidginsprache, heute bezeichnet sie gewohnheitsmäßig international gebrauchte, sprachübergreifende Sekundär- und Verkehrssprachen zwischen Sprechern und Sprecherinnen unterschiedlicher Sprachgemeinschaften. Sie ist selten einheitlich, sondern variiert mit jedem Sprecher oder jeder Sprecherin und dessen oder deren fachlichem und biographischem Hintergrund und ist situations- und zweckabhängig realisiert („Englishes“). Eine Lingua Franca kann auch eine Lingua Converta sein oder auch eine Lingua Culturae, unterscheidet sich aber meist von dieser in spezifischen Eigenschaften. Deutsch war lange eine wichtige Lingua Franca in den Wissenschaften und ist es bedingt heute noch in einigen. Auch das Arabische, Lateinische, Griechische, Französische und Russische haben lange in bestimmten Bereichen und Regionen als Lingua Franca fungiert.
Literatur
- Pölzl, Ulrike (2006), Exploring the Third Space: Negotiating Culture in English as a Lingua Franca. Dissertation. Wien: Universität Wien.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 8 Berufs‑, Fach- und Wissenschaftssprachen der Multilingua Akademie)