(Jörg Roche)
Als Lingua Converta fungiert eine fremde Sprache, wenn sie als Amtssprache statt oder neben einer angestammten Sprache verwendet wird (zum Beispiel Englisch in Indien, Pakistan, Nigeria, Südafrika oder Französisch in vielen Ländern der Frankophonie). Damit wird vor allem die postkoloniale Mehrsprachigkeit vieler Länder bezeichnet. Ob und inwiefern sich eine Lingua Converta im Laufe der Zeit zu einer Lingua Culturae entwickelt oder mit einer solchen gleichberechtigt oder nur in bestimmten funktionalen Teilbereichen koexistiert (Diglossie), hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab. In der Regel markiert eine Lingua Converta aber eine unterschiedliche Perspektive auf Sachverhalte, Ereignisse oder Handlungen. Eine Lingua Converta kann auch Lingua Franca sein.
Literatur
- Pölzl, Ulrike (2006), Exploring the Third Space: Negotiating Culture in English as a Lingua Franca. Dissertation. Universität Wien.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 7 Kultur- und Literaturwissenschaften der Multilingua Akademie)