(Gesine Lenore Schiewer)
Contextualization (Interactional Sociolinguistics)
Man spricht von interaktionaler Soziolinguistik und Kontextualisierungstheorie. Diesem Ansatz zufolge ist Sprache und Kommunikation in räumliche, zeitliche und situative Kontexte eingebettet; diese Kontexte werden von den Interaktanten im Prozess der Verständigung berücksichtigt. Die Art, wie Menschen ihre objektiven Lebensgegebenheiten mittels Sprache gestalten – die denotative Bedeutung – werden ebenso berücksichtigt wie der subjektiv gemeinte Sinn mit seinen kulturellen Dimensionen. Rechnung getragen wird also sowohl den Freiheiten der Sprachverwendung – das heißt der individuellen oder kreativen Sinngebung – als auch der verständigungssichernden Norm- und Regelorientierung des Sprachgebrauchs. Im Zentrum steht die interaktive Abklärung des jeweils Gemeinten durch die Kommunikationspartner und ‑partnerinnen im emergenten Prozess der sozialen Aushandlung von Bedeutungen.
Literatur
- Gumperz, John (1982), Discourse Strategies. Cambridge: Cambridge University Press.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 7 Kultur- und Literaturwissenschaften der Multilingua Akademie)