(Sabine De Knop & Jörg Roche)
Collocation
Unter Kollokationen versteht man in der Fremdsprachendidaktik häufig gemeinsam miteinander vorkommende, in ihrer Kombination voraussagbare lexikalische Einheiten, zum Beispiel blond und Haar. Neuere Modelle des Fremdsprachenerwerbs gehen davon aus, dass ein Lernen in festen Kollokationen, nämlich in Sequenzen und Chunks, besonders in den Anfangsphasen des Erwerbs, eine Grundbedingung für erfolgreichen Erwerb ist (Handwerker 2008). Die zugrundeliegende Idee ist, dass „much of communication makes use of fixed expressions memorized as formulaic chunks” (Ellis & Cadierno 2009: 114). Kommunikation beruht auf solchen Sequenzen, entweder in der Form von Kollokationen, von Mehrwort-Sequenzen, von Holophrasen, von Phrasemen, von Idiomen (Wulff 2012). Das Fremdsprachenlernen ist „the learning of an inventory of patterns as arrangements of words with their associated structural meanings” (Ellis & Cadierno 2009: 114). Patterns sind hier nicht zu verstehen als fixierte, aber kontextlose Schablonen im Sinne der audiolingualen Methode, sondern als rekurrente, bedeutungsvolle Muster.
Literatur
Ellis, Nick & Cadierno, Teresa (2009), Constructing a Second Language. Introduction to the special section. Annual Review of Cognitive Linguistics 7, 11–139.
Handwerker, Brigitte (2008), ‘Chunks’ und Konstruktionen – Zur Integration von lerntheoretischem und grammatischem Ansatz. Estudios Filológicos Alemanes 15, 49–64.
Wulff, Stefanie (2012), Idiomaticity. In: Robinson, Peter (Ed.), The Routledge Encyclopedia of Second Language Acquisition. London: Routledge, 291–293.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 1 Sprachenlernen und Kognition der Multilingua Akademie)