Kiez­deutsch

(Jörg Roche)

Die­ser Eth­no­lekt wird auch Kanaks­prak genannt und weist fol­gen­de Merk­ma­le aus:

  • Aus­las­sung von Arti­kel und Prä­po­si­tio­nen bei Orts­an­ga­ben: Wir gehen Gör­lit­zer Park
  • Ande­re Endung beim Arti­kel: Die mit den Knutsch­fleck immer hier, Ich frag mein Schwester
  • Feh­len­des Pro­no­men: Du kennst!
  • Feh­len­der Arti­kel: Und die hat immer hier Knutschfleck, 
  • Feh­len­de Verb­form: Mün­chen weit weg, Alter.
  • Neue Auf­for­de­rungs­wör­ter: lass­ma (Lass­ma Moritz­platz aussteigen!) 
  • Neue Par­ti­keln: gibs oder gibt’s
  • Neue Funk­ti­ons­verb­ge­fü­ge: Rote Ampel machen (Machst du rote Ampel!)
  • Sub­jekt-Verb-Objekt-Kon­struk­ti­on: Verb steht an ande­rer Stel­le (Danach ich ruf dich an)
  • Verb-Sub­jekt-Objekt-Kon­struk­tio­nen: Guckst du´n biss­chen traurisch
  • Lexi­ka­li­sche Reduk­ti­on: Ich guck dich.

(aus Wie­se 2012: 53ff und Wie­se 2006: 255ff)

Lite­ra­tur

  • Wie­se, Hei­ke (2006): Wie­se, Hei­ke (2006). „Ich mach dich Mes­ser“: Gram­ma­ti­sche Pro­duk­ti­vi­tät in Kiez-Spra­che („Kanak Sprak“). Lin­gu­is­ti­sche Berich­te 207, 245–273.
  • Wie­se, Hei­ke (2012): Kiez­deutsch: Ein neu­er Dia­lekt ent­steht. Mün­chen: Beck.

(Mehr zu die­sem The­ma im Modul 4 Mehr­spra­chig­keit und Spra­che­n­er­werb der Mul­ti­l­in­gua Aka­de­mie)

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