(Isabel Hoffmann)
involvement
Involviertheit (involvement) bezeichnet ein unmittelbares, nicht-distanziertes Erleben mit starker emotionaler Beteiligung (vergleiche Appel & Koch 2002: 150). Emotionen sind dabei nach Frijda (1988) und Lang (1994) als in Netzwerke eingebettete Handlungsdispositionen zu definieren, die den menschlichen Organismus auf die Anforderungen einer sich verändernden Umgebung einstellen. Das heißt, dass mit dem Auftreten eines bedeutsamen Reizes affektive Prozesse angeregt werden, die das Fühlen beeinflussen, und uns gegebenenfalls zu einer entsprechenden Handlung motivieren. Emotionale Reaktionen umfassen demzufolge Konkomitanten auf den Ebenen des Verhaltens, des subjektiven Erlebens und der psychologischen Körpervorgänge (vergleiche Keil & Eder 2005: 225–227). Zum Zeitpunkt der vollkommenen Involviertheit tritt die Wahrnehmung des vermittelnden Mediums in den Hintergrund, sodass die virtuelle Umgebung als real empfunden wird.
Literatur
- Appel, Markus & Erik Koch (2002), Aspekte des Leseerlebens: Skalenentwicklung. Zeitschrift für Medienpsychologie 14: 4, 149–154.
- Frijda, Nico (1988), The Laws of Emotion. American Psychologist 34: 5, 349–358.
- Lang, Peter (1994), The motivational organization of emotion: Affect-reflex connections. In: Van Goozen, Stephanie; Van de Poll, Nanne & Sergeant, Joseph (Eds.), Emotions: Essays on Emotion Theory, 61–63.
- Keil, Andreas & Eder, Jens (2005), Ein Netzwerkmodell audiovisueller Emotionslenkung. In: Grau, Oliver & Keil, Andreas (Hrsg.), Mediale Emotionen: Auf dem Weg zu einer transdisziplinären Emotionsforschung. Frankfurt am Main: Fischer Verlag, 224–241.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 9 Grundlagen der Medienwissenschaft und Mediendidaktik der Multilingua Akademie)