(Nicole Marx)
Qualitative Research
Qualitative Forschung agiert – im Gegensatz zur quantitativen Forschung mit Informationen (Daten), die nicht als Zahlen ausgedruckt werden kann – wie Emotionen, Empfindungen oder subjektiven Theorien.
Sie wird aber auch oft mit bestimmten wissenschaftstheoretischen Standpunkten in Verbindung gesetzt, wenn auch nicht immer berechtigt, wie zum Beispiel dem Induktivismus.
Qualitativ arbeitet man beispielsweise, wenn man die Vorgehensweise beim Lesen eines fremdsprachigen Textes beschreibt oder Gefühle und Emotionen beim Fremdsprachenlernen unterschiedlicher Personen aufdecken will.
Sowohl qualitative als auch quantitative Herangehensweisen sind für die Untersuchung von Phänomenen des Fremdsprachenlernens und ‑lehrens wichtig. Sie können sich – wenn korrekt durchgeführt – ergänzen (Triangulation).
Literatur
- Doff, Sabine (Hrsg.) (2012), Fremdsprachenunterricht empirisch erforschen. Grundlagen – Methoden – Anwendung. Tübingen: Narr.
- Settinieri, Julia; Demirkaya, Sevilen; Feldmeier, Alexis; Gültekin-Karakoc, Nazan & Riemer, Claudia (Hrsg.) (2014), Empirische Forschungsmethoden für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 3 Propädeutikum wissenschaftliches Arbeiten der Multilingua Akademie)
(Olga Solovyova)
Quality Management Process-oriented Approach
Im Qualitätsmanagement lassen sich unterschiedliche Ansätze identifizieren: der ergebnisorientierte, der prozessorientierte und der wertorientierte Ansatz. Der prozessorientierte Ansatz basiert auf sechs grundlegenden Prinzipien des Total-Quality-Management-Modells: Kundenfokus, der Einsatz der Führung und des Managements, Teamwork, kontinuierliche Entwicklung; Einbezug, Bildung und Training der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Total-Quality-Management in der Bildung zielt, genau wie in der Industrie, auf die Kundenzufriedenheit ab und basiert auf der Teilnahme aller Mitglieder einer Organisation an der Verbesserung der Prozesse, Produkte, Dienstleistungen und der Kultur, in der sie arbeiten. Der prozessorientierte Ansatz ist in der Bildung weit verbreitet, weil er die wichtigsten Qualitätsaspekte abdeckt und die Funktionen sowohl des Verwaltungs- als auch des Lehrpersonals im Qualitätsmanagement darlegt. Innerhalb des Prozessansatzes priorisiert die Schulverwaltung die Analyse der pädagogischen Prozesse und der Unterrichtsumgebung; die Prognostizierung möglicher Probleme und mangelhafter Leistung; die strategische Planung und Organisierung des Unterrichtsprozesses; die Überwachung, Messung und Verbesserung der Lernergebnisse. Die Lehrkräfte arbeiten auf der Unterrichtsebene: Lerner koordinieren und ihre Aktivitäten betreuen, Leistungen der Lerner analysieren und bewerten, Rückmeldungen und Unterstützung anbieten, Lehrpraxis reflektieren, um die Qualität sowohl des Lehr- als auch des Lernprozesses zu steigern.
Literatur
- Moiseeva, Olga A. (2005), Подготовка будущих учителей к управлению качеством обученияшкольников (на примере технолого-экономического факультета) (Vorbereitung zukünftiger Lehrer auf das Qualitätsmanagement im Schulbereich (am Beispiel der technologisch-wirtschaftlichen Fakultät)). Йошкар-Ола: Mari State Pedagogical University: Dissertation.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 2 Kognitive Linguistik der Multilingua Akademie)
(Olga Solovyova)
Die DPIMIC-Strategie zur Unterrichtsführung wird als ein prozess- und wertorientierter Ansatz angesehen, der wesentliche Konzepte des Total-Quality-Management-Modells umfasst. DPIMIC ist ein Akronym für sechs wichtige Steuerungsmaßnahmen von Lehrkräften im Fremdsprachenunterricht: define, plan, implement, monitor, improve und control (‚definieren, planen, umsetzen, überwachen, verbessern, kontrollieren’). Eine Fremdsprachenlehrerin oder ein Fremdsprachenlehrer sollte zunächst die Interessen, Bedürfnisse und Motive der Lerner definieren und ihre kognitiven Ressourcen analysieren. Der nächste Schritt besteht in der Planung einer Unterrichtsstunde im Fremdsprachenunterricht in Übereinstimmung mit dem aktuellen Bildungsparadigma, dem nationalen Lehrplan und den Lernzielen, wobei mögliche psychologische und pädagogische Probleme prognostiziert und das relevante Lehrmaterial sowie die passenden pädagogischen Technologien und Techniken ausgewählt werden. Dann sollte die Lehrperson ihren Plan umsetzen, indem sie ihre Lerner dazu motiviert, die bestmöglichen Leistungen zu erzielen und indem sie eine fördernde Lernumgebung schafft. Ein wichtiger Schritt ist die Überwachung der Lernfortschritte, das Einholen von regulären Rückmeldungen der Lerner und die Förderung ihrer Autonomie auf dem Weg zu nachhaltiger Qualität. Eine gute Lehrperson muss die Qualität sowohl der Lehr- als auch der Lernprozesse verbessern, indem sie Probleme unmittelbar anspricht oder sich nach der sorgfältigen Analyse mit ihren Ursachen auseinandersetzt. Zuletzt erfolgt die Kontrolle der Lernerzufriedenheit, des Fortschritts und des Leistungsniveaus.
Literatur
- Sallis, Edward (2002), Total Quality Managementin Education (3rd ed.). London: Kogem Page.
- Jones, Leo (2007), The student-centered Classroom. Cambridge: Cambridge University Press.
(Olga Solovyova)
Die Vorstellungen von Unterrichtsqualität und ihrem Management entwickelten sich mit dem Wachstum der Industrieunternehmen. Eine bedeutende Theorie in diesem Zusammenhang stellte zunächst Demings plan-do-study-act-Modell (PDSA, auch Demingkreis genannt) dar, in dem die Qualität in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess von vier Schritten zu erreichen ist: Planen, Umsetzen, Überprüfen, Handeln (Deming 1993, 2000).
Literatur
- Deming, W. Edwards (2000), Out of the Crisis. Cambridge, MA: Massachusetts Institute of Technology. Center for Advanced Engineering Study.
(Olga Solovyova)
Quality Management System (QMS)
Im Qualitätsmanagement lassen sich unterschiedliche Ansätze identifizieren: der ergebnisorientierte, der prozessorientierte und der wertorientierte Ansatz.
(Olga Solovyova)
Quality Management – Profit-driven Approach
Im Qualitätsmanagement lassen sich unterschiedliche Ansätze identifizieren: der ergebnisorientierte, der prozessorientierte und der wertorientierte Ansatz. Der wertorientierte Ansatz bedeutet für die Unternehmensführung, dass ein ständiger Wertzuwachs erzielt werden soll. Im schulischen Kontext wird damit die Bereitschaft der Lehrer und Lehrerinnen sowie der Lerner gemeint, die festgelegten Lehr- und Lernziele zu erreichen. Schulen werden als Organisationen gesehen, die aus Individuen bestehen, die die Ziele der Organisation erreichen, die Organisation als eine soziale Einheit aufrechterhalten und die sozialen Bedürfnisse der Individuen erfüllen wollen.
Literatur
White, Ron; Martin, Mervyn; Stimson Mike & Hodge Robert (1991), Management in English Language Teaching. Cambridge: Cambridge University Press.
(Olga Solovyova)
Quality Management — Result-driven Approach
Im Qualitätsmanagement lassen sich unterschiedliche Ansätze identifizieren: der ergebnisorientierte, der prozessorientierte und der wertorientierte Ansatz. Alle drei Ansätze fokussieren auf die Zufriedenheit des Kunden (des Lerners), tun dies aber auf unterschiedliche Weise. Beim ergebnisorientierten Ansatz wird die Qualität des Unterrichts und der Leistungen des Lernens mittels messbarer Ergebnisse bestätigt, die von den Lernern zum Beispiel in Form von Leistungsnachweisen oder Qualifikationen erzielt werden. Die erwarteten Ergebnisse der Einzelpersonen hängen von dem jeweiligen Bildungsparadigma ab und sind in den relevanten Standards festgelegt. Meistens wird die Qualität des Fremdsprachenunterrichts anhand der folgenden Aspekte bewertet: Kenntnisse und Fähigkeiten der Lerner, kognitive Entwicklung, Einstellungen, Handlungsfähigkeit in der Wirklichkeit (Faktorovich 2012: 68). Die Rückwirkung des ergebnisorientierten Ansatzes kann sowohl positiv wie auch negativ interpretiert werden. Abschlüsse und Qualifikationen, also messbare Ergebnisse des Fremdsprachenunterrichts können vor allem in Ländern mit selektiven Schulsystemen die Ergebnisse der Lerner positiv beeinflussen: ihr akademisches Wissen, ihre messbaren Fähigkeiten und ihre Sprachkompetenz werden gefördert. Andererseits schränkt aber die Ergebnisorientiertheit die Spracharbeit ein. Sie kann auch demotivierend wirken, da die Lehrkräfte den Fortschritt des Einzelnen nicht als einen Indikator für Qualität betrachten.
Literatur
Faktorovich, Alla A. (2012), Методология ценностно-мотивационного управления качеством образования в вузе (Methodik des wert- und motivationsorientierten Managements der Bildungsqualität an der Universität). Moscow: Moscow State Pedagogical University: Dissertation.
Postnikova, Anna L. (2002), Управление качеством образования в условиях реализации личностно-ориентированного обучения в школе (Bildungsqualitätsmanagement im Rahmen des schülerzentrierten Lernprozesses in der Schule). Moscow: Institute of General Education: Dissertation.
(Nicole Marx)
Quantitative Research
Quantitative Forschung agiert – im Gegensatz zu qualitativer Forschung – mit Informationen (Daten), die als Zahlen ausgedruckt werden können – wie Alter, Testergebnisse, Anzahl gelernter Sprachen usw. Sie wird aber auch oft mit bestimmten wissenschaftstheoretischen Standpunkten in Verbindung gesetzt, wenn auch nicht immer berechtigt, wie zum Beispiel dem Deduktivismus, der Hypothesen auf ihre Allgemeingültigkeit hin testet.
Untersucht man beispielsweise, ob chinesische Deutschlerner Bitten höflicher formulieren als Personen, die Deutsch als Erstsprache sprechen, könnte man das Vorkommen von Höflichkeitsausdrücken wie Bitte oder grammatischen Merkmalen wie des Konjunktiv II zählen. Sowohl quantitative als auch qualitative Herangehensweisen sind für die Untersuchung von Phänomenen des Fremdsprachenlernens und ‑lehrens wichtig. Sie können sich – wenn korrekt durchgeführt – ergänzen (Triangulation). So könnte man obige Hypothese weiter untersuchen, indem man unbeteiligte Personen fragt, welche Bitten sie als höflicher empfinden.
Literatur
- Albert, Ruth & Marx, Nicole (2014), Empirisches Arbeiten in Linguistik und Sprachlehrforschung. Anleitung zu quantitativen Studien von der Planungsphase bis zum Forschungsbericht (2. überarbeitete Auflage). Tübingen: Narr.
- Doff, Sabine (Hrsg.) (2012), Fremdsprachenunterricht empirisch erforschen. Grundlagen – Methoden – Anwendung. Tübingen: Narr.
- Settinieri, Julia; Demirkaya, Sevilen; Feldmeier, Alexis; Gültekin-Karakoc, Nazan & Riemer, Claudia (Hrsg.) (2014), Empirische Forschungsmethoden für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Paderborn: Ferdinand Schöningh.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 3 Propädeutikum wissenschaftliches Arbeiten der Multilingua Akademie)