Basic Domain
Basisdomänen sind nicht weiter reduzierbar und dienen als Grundlage für komplexere Wissensdomänen. Sie werden nicht mit Begriffen anderer Domänen gebildet. Ihre Dimensionalität ist ein wichtiges Charakteristikum. Sie können ein- oder mehrdimensional sein, ferner konzeptionell und lokal.
Basisdomänen werden aus der sensomotorischen und subjektiven Erfahrung abgeleitet (externe und interne Welterfahrung), d.h. sie entspringen den emotiv-sensorischen Bereichen. Dazu gehören unter anderem Systeme der Raumwahrnehmung, sowie ein Farbwahrnehmungssystem, ein auditives Wahrnehmungssystem, ein Zeitwahrnehmungssystem oder auch ein emotionales Wahrnehmungssystem. Basisdomänen sind zum Beispiel die Domänen RAUM, ZEIT, FARBE, EMOTION und SCHMERZ. Einige sind eindimensional (die Domäne ZEIT). Andere können zwei- bis dreidimensional (RAUM und FARBE) sein.
Langacker stellt neben die Basisdomänen abstrakte Domänen (abstract domains). Die Basisdomänen unterscheiden sich von abstrakten Domänen wie zum Beispiel LIEBE oder TRAUER dadurch, dass sie auf direkten physischen Erfahrungen basieren und wiederum Basis für die abstrakten Domänen sind. Konzepte der abstrakten Domäne sind auch vergleichsweise komplexer.
Domänen sind in bestimmte Hierarchiestufen gegliedert. Das Konzept Glatze beruht auf der Domäne KOPF, die wiederum auf der Domäne KÖRPER aufbaut. Die Hierarchie lässt sich vom Konzept Glatze bis zur Basisdomäne RAUM zurückverfolgen. Die Domäne RAUM (e: space) entspringt direkt der sensomotorischen Erfahrung der Welt: Visuelle Wahrnehmung und Erfahrung von Bewegung und Berührung.
Wie die Hierarchie des Konzepts Glatze aufgebaut ist, zeigt das folgende Bild:
(Vgl.: Figure 7.5: Location of the lexical concept bald head (Evans/ Green 2006 : 232))
Literatur
- Evans, Vyvyan/ Green, Melanie (2006), Cognitive Linguistics: An Introduction. Edinburgh: Edinburgh University Press, 230–239.
- Wildgen, Wolfgang (2008), Kognitive Grammatik. Berlin: de Gruyter.