(Jörg Roche)
Bei der aufgeklärten Mehrsprachigkeit handelt es sich um ein sprachenpolitisches Desiderat zur Regelung internationaler Kommunikation: Statt auf eine einzige Sprache auszuweichen, die im ungünstigen Falle von keinem der Beteiligten (richtig) gesprochen wird, oder Übersetzungen in Anspruch zu nehmen, bietet sich ein Verfahren an, bei dem jeder Beteiligte oder jede Beteiligte seine oder ihre eigene Sprache spricht, aber die der anderen hinlänglich versteht. Die Grundlage der Kommunikation bildet die pragmatische Mischung der verfügbaren Sprachen.
Analog bezeichnet der Begriff auch eine didaktische Perspektive auf Mehrsprachigkeit. Der Unterricht muss didaktisch oder sprachenstrategisch je nach Nutzen und Bedingungen nicht auf nur eine Sprache fixiert sein.
Literatur
- Stolle, Anne-Katrin (2013), Integrationspolitik und ‑praxis im europäischen Vergleich. Theoretische Diskussion und Darstellung anhand exemplarischer Gesetze und bildungspolitischer Richtlinien. Zeitschrift für interkulturellen Fremdsprachenunterricht 1.
- Roche, Jörg (2013), Mehrsprachigkeitstheorie. Erwerb — Kognition — Transkulturation — Ökologie. Tübingen: Narr.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 4 Mehrsprachigkeit und Sprachenerwerb der Multilingua Akademie)