(Agnes Einhorn)
Task
Aufgaben ermöglichen, dass Schüler und Schülerinnen im Unterrichtsprozess gewisse vorstrukturierte Tätigkeiten durchführen. Es gibt Aufgaben, die im Gegensatz zu Testausgaben nicht zum Testen geeignet sind und als Lernaufgaben bezeichnet werden (Caspari, Grotjahn & Kleppin 2010). Die Begriffe ‚Aufgabe‘ und ‚Übung‘ werden in der Umgangssprache oft als Synonyme verwendet, in der Fachliteratur findet sich aber bei einigen Autoren eine Unterscheidung nach didaktischer Funktion (Funk, Kuhn, Skiba, Spaniel-Weise & Wicke 2014). In diesem Kontext dienen Übungen dem Aufbau der Lernerkompetenzen. Mithilfe von Übungen werden Teilbereiche (zum Beispiel Hörverstehen) entwickelt und gefördert, sie bereiten auf die „echte“, lebensnahe Kommunikation vor. Die Aufgabe ist dagegen eine Aktivität, in der die Lerner mit wenig Unterstützung eine echte kommunikative Situation bewältigen müssen (zum Beispiel eine Umfrage durchführen) (vergleiche Roche & Terrasi-Haufe 2017). In didaktischen Überlegungen oder in Lehrwerken wird das Wort ‚Aufgabe‘ jedoch häufig allgemein verwendet. Alle Arbeitsanweisungen, die eine Schülertätigkeit hervorrufen, werden als Aufgabe bezeichnet, ohne Berücksichtigung der didaktischen Funktion.
Literatur
- Caspari, Daniela; Grotjahn, Rüdiger & Kleppin, Karin (2010), Testaufgaben und Lernaufgaben. In: Porsch, Raphaela; Tesch, Bernd & Köller, Olaf (Hrsg.), Standardbasierte Testentwicklung und Leistungsmessung. Französisch in der Sekundarstufe I. Münster: Waxmann, 46–68.
- Funk, Hermann; Kuhn, Christina; Skiba, Dirk; Spaniel-Weise, Dorothea & Wicke, Rainer E. (2014), Aufgaben, Übungen, Interaktionen. München: Goethe Institut, Klett Langenscheidt.
- Roche, Jörg & Terrasi-Haufe, Elisabetta (2017), Lernziel sprachliche Handlungsfähigkeit. In: Günther, Hartmut; Kniffka, Gabriele; Knoop, Gabriele & Riecke-Bauerlecke, Thomas (Hrsg.), Basiswissen Lehrerbildung: DaZ unterrichten. Klett-Kallmeyer: Seelze, 70–87.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 6 Unterrichtsmanagement der Multilingua Akademie)