Action Chain
Im kognitionslinguistischen Sinne stellt eine Aktionskette den Ablauf einer Handlung von Ursache/Ausgang, Weg/Pfad, Ziel dar. Eine Aktionskette basiert hauptsächlich auf Interaktionen zwischen Partizipanten: Konzeptuelle Partizipanten sind semantische Rollen wie beispielsweise Agens, Patiens, usw. Eine Aktionskette besteht aus einer Energiequelle, ihrem Anfang, die EneBearbeitenrgie auf den nächsten Partizipanten überträgt, welcher diese wiederum zum nächsten Partizipanten weitergibt, bis die Kraft durch den letzten Partizipanten, das Ende der Aktionskette, verbraucht wird.
Abb. 1: Aktionskette nach Langacker (1990: 215)
Langacker (1990: 215) vergleicht das Bild der Aktionskette mit der Metapher des Billard-Modells: Nach dem Anstoßen des Queues wird die weiße Kugel gegen eine andere geschoben und gibt die Kraft an diese weiter, welche wiederum – sofern der Stoß kraftvoll genug ausgeführt wurde – die Energie des Stoßes auf eine weitere überträgt, bis diese schließlich durch die letzte Kugel in der Kette vollständig aufgebraucht wird.
Analog dazu wird beim Passiv eine Handlung ausgelöst, die entlang dieser Aktionskette abläuft und in der unterschiedliche Aspekte durch einen Sprecher hervorgehoben werden können, beispielsweise wiederum das Agens (Der Spieler stößt die Kugel an) oder das Patiens (Die Kugel wird an gestoßen).
Literatur
- Langacker, Ronald W. (1990), Concept, Image and Symbol. The Cognitive Basis of Grammar. Berlin: De Gruyter.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 1 Sprachenlernen und Kognition der Multilingua Akademie)