(Jörg Roche & Kees de Bot)
Aquivalency Constraint
Beim Codewechseln treten linguistische Muster unabhängig von den verwendeten Sprachen auf. Sankoff & Poplack (1981) haben dafür zwei Einschränkungen vorgebracht: Die Äquivalenz-Regel und die Einschränkung bei gebundenen Morphemen
Die Äquivalenz-Regel besagt, dass Code-Switching nur an Stellen in einem Satz stattfinden kann, in denen die Strukturen übereinstimmen. Die folgenden beiden Sätze sind im Englischen und im Deutschen äquivalent, weshalb ein Wechsel zwischen jedem Wort in diesen Sätzen möglich ist:
Englisch: I saw a man in the pub.
Deutsch: Ich sah einen Mann in dem Pub.
Ein Wechsel zwischen einem lexikalischen Stamm und einem gebundenen Morphem ist nicht möglich. Im dem Satz He worked on his father’s farm ist es nicht möglich, zwischen work und -ed und zwischen father und ’s zu wechseln. Einige Studien weisen jedoch Beispiele für Code-Wechsel aus, die sich über diese Einschränkung hinwegsetzen.
Literatur
- Sankoff, David & Poplack, Shana (1981), A formal grammar for codeswitching. Papers in Linguistics, 14, 3–45.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 4 Mehrsprachigkeit und Sprachenerwerb der Multilingua Akademie)