(Ruth Albert)
Objectivity
Objektivität ist ein elementares Gütekriterium für (empirische) Untersuchungen. Es besagt, dass das Ergebnis einer Studie/eines Tests unabhängig von den diese durchführenden und auswertenden Personen immer gleich sein sollte. Objektivität ist nicht immer leicht zu gewährleisten. Bei einem Test mit festgelegten, richtigen Antworten würde jeder, der diesen Test nach dem vorgegebenen Schema korrigiert, zum selben Ergebnis kommen. Bei der Beurteilung der Qualität von Lerneraufsätzen (offenen Aufgaben) beispielsweise könnten hingegen unterschiedliche Korrektoren durchaus unterschiedliche Punkte oder Noten vergeben. Um bei der Auswertung solcher Aufgabenformate die Objektivität zu erhöhen, wird meist ein Bewertungsraster vorgegeben. Dieses legt fest, , wie viele Punkte für welche Merkmale des Textes (großer Wortschatz, wenig Grammatikfehler usw.) vergeben werden. Trotzdem kann ein Restanteil an Subjektivität schwer ausgeschlossen werden, vor allem wenn nur ein Korrektor die Leistung bewertet.
Weitere wichtige Gütekriterien sind unter anderem die Validität und die Reliabilität.
Literatur
- Albert, Ruth & Marx, Nicole (2014), Empirisches Arbeiten in Linguistik und Sprachlehrforschung. Anleitung zu quantitativen Studien von der Planungsphase bis zum Forschungsbericht (2. überarbeitete Auflage). Tübingen: Narr.
- Grotjahn, Rüdiger (2008), Tests und Testaufgaben: Merkmale und Gütekriterien. In: Tesch, Bernd; Leupold, Eynar & Köller, Olaf (Hrsg.), Bildungsstandards Französisch: konkret. Sekundarstufe I: Grundlagen, Aufgabenbeispiele und Unterrichtsanregungen. Berlin: Cornelsen, 149–186.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 3 Propädeutikum wissenschaftliches Arbeiten der Multilingua Akademie)