(Ruth Albert & Patricia Boos)
Covert Observation / Open Observation
Eine Beobachtung im Sinne einer akzeptablen empirischen Untersuchung ist zielgerichtet, systematisch und strebt höchstmögliche Objektivität an. Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Beobachtungsverfahren. Bei einer offenen Beobachtung wissen die Beobachteten, dass sie zu wissenschaftlichen Zwecken beobachtet (gegebenenfalls auch auf Tonband aufgenommen oder gefilmt) werden. Bei einer verdeckten Beobachtung wissen sie dies nicht. Das zweite Verfahren wird manchmal gewählt, weil sich Menschen meist anders verhalten als in natürlichen Situationen (Beobachterparadoxon), wenn sie wissentlich beobachtet werden. Problematisch werden, kann dabei jedoch die Einhaltung der Privatsphäre und der rechtlichen Vorgaben (Ethik-Gutachten, Datenschutz). In der Sprachlehr- und –lernforschung ist es deswegen beispielsweise nicht immer ohne Umstände möglich, authentische Sprachdaten zu erheben.
Literatur
- Albert, Ruth & Marx, Nicole (2014), Empirisches Arbeiten in Linguistik und Sprachlehrforschung. Anleitung zu quantitativen Studien von der Planungsphase bis zum Forschungsbericht (2. überarbeitete Auflage). Tübingen: Narr.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 3 Propädeutikum wissenschaftliches Arbeiten der Multilingua Akademie)