(Kees de Bot & Jörg Roche)
Situational codeswitching markiert den Wechsel der sozialen Rolle, wie er etwa zwischen der Sprache zu Hause und der Sprache in der Schule zu beobachten ist. Die situativen Codewechsel sind gesellschaftlich kodifiziert und demnach vorhersagbar. In manchen Fällen kann mit dem Hinweis auf bestimmte soziale Kategorien in eine andere Sprache gewechselt werden, um einen bestimmten Teil der Konversation hervorzuheben oder den Ton des Gesprächs zu ändern. Dann liegt eine phatische Funktion eines Sprachenwechsels vor. Metaphorische Wechsel können innerhalb einer sprachlichen Äußerung unabhängig von dem situativen Kontext auftreten. Ein metaphorischer Wechsel ist gegenüber dem situativen Sprachenwechsel nicht vorhersagbar, sondern wird entsprechend den individuellen Intentionen des Sprechers beziehungsweise der Sprecherin absichtlich oder auch unbewusst eingesetzt, hat also eine pragmatische Funktion. Gumperz modifiziert in seinen späteren Arbeiten den Fachausdruck und führt den Terminus conversational codeswitching ein (vergleiche Gumperz 1982: 59).
Literatur
- Blom, Jan-Petter & Gumperz, John Joseph (1972), Social meaning in linguistic structure: codeswitching in Norway. In: Gumperz, John Joseph & Hymes, Dell H. (Hrsg.). Directions in sociolinguistics. The ethnography of communication. New York: Holt, Rinehart and Winston, 407–434.
- Gumperz, John Joseph (1982). Conversational Code Switching. In: Gumperz, John Joseph (Hrsg.), Discourse strategies. Cambridge, UK/New York: Cambridge University Press, 59–99.