Kon­zep­tua­li­sie­rung (kogni­ti­ve Linguistik)

(Fer­ran Suñer Muñoz & Jörg Roche)

Con­cep­tua­li­sa­ti­on

Unter Kon­zep­tua­li­sie­rung ver­steht man in der kogni­ti­ven Lin­gu­is­tik die Fähig­keit, Erfah­run­gen auf eine bestimm­te Wei­se men­tal zu kon­stru­ie­ren (con­s­tru­al bei Lang­acker 2008, ima­ging sys­tem bei Tal­my 2000). Aspek­te der Spe­zi­fi­zi­tät, Fokus­sie­rung, Sali­enz und Per­spek­ti­vie­rung bestim­men die Kon­zep­tua­li­sie­rung, die sich an der sprach­li­chen Ober­flä­che in unter­schied­li­chen lexi­ka­li­schen oder gram­ma­ti­schen Rea­li­sie­run­gen niederschlagen.
All die­se Prin­zi­pi­en all­ge­mei­ner Kogni­ti­on sind für eine erfolg­rei­che Kom­mu­ni­ka­ti­on aus­schlag­ge­bend, blei­ben aber den Spre­chern in der Regel ver­bor­gen, da sie beim Zuhö­ren in der Regel auf den Inhalt fokus­siert sind. Im Kon­text der Sprach­ver­mitt­lung erweist es sich als sehr hilf­reich, die ver­schie­de­nen Mög­lich­kei­ten der Orga­ni­sa­ti­on kon­zep­tu­el­len Inhalts sicht­bar zu machen. Da die Kon­zep­tua­li­sie­rung auch den Pro­zess der For­mu­lie­rung von sprach­li­chen Nach­rich­ten steu­ert, kann nur die ange­mes­se­ne Kon­zep­tua­li­sie­rung den Aus­gangs­punkt für die Gram­ma­tik­ver­mitt­lung darstellen.

Lite­ra­tur

Lang­acker, Ronald W. (2008), Cogni­ti­ve grammar as a basis for lan­guage ins­truc­tion. In: Robin­son, Peter & Ellis, Nick C. (Eds.), Hand­book of Cogni­ti­ve Lin­gu­i­stics and Second Lan­guage Acqui­si­ti­on. New York: Rout­ledge, 66–88.
Tal­my, Leo­nard (2000), Toward a Cogni­ti­ve Seman­ti­cs. Vol. 1: Con­cept Struc­tu­ring Sys­tems. Cam­bridge: MIT Press.

(Mehr zu die­sem The­ma im Modul 1 Spra­chen­ler­nen und Kogni­ti­on der Mul­ti­l­in­gua Aka­de­mie)

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