(Ferran Suñer Muñoz & Jörg Roche)
Der Begriff des Bildschemas geht auf Johnson (1987) zurück, der es als rekurrentes, immer wieder vorkommendes sensorisches Muster optischer, auditiver, haptischer, motorischer oder olfaktorischer Natur beschreibt. Im Gegensatz zu mentalen Modellen sind Bildschemata generisch in unterschiedlichen Situationen anwendbar. In unseren körperlichen Interaktionen mit der Umwelt erkennen wir sie und speichern sie in schematischer Form. Aus der körperlichen Bewegung, der Manipulation von Objekten, der Wahrnehmung von Druck und externen Kräften etc. leiten wir Bildschemata ab, die uns dann als eine Art generische Vorlage zur Strukturierung konzeptueller Inhalte zur Verfügung stehen. Im Beispielsatz Die Polizei überwacht die Demonstranten wird das Bildschema der Vertikalität verwendet, um die Machtposition der Polizei zum Ausdruck zu bringen.
Literatur
- Johnson, Mark (1987), The Body in the Mind: The Bodily Basis of Meaning, Imagination, and Reason. Chicago: University of Chicago Press.
(Mehr zu diesem Thema im Modul 1 Sprachenlernen und Kognition der Multilingua Akademie)